Kapitel 1: Münster – Frankfurt
Nachdem ich dann doch so ziemlich mein Zimmer leer hatte (vielen Dank nochmal an Papa und Ari fürs Helfen), war ich eigentlich doch noch viel zu früh in Münster am Flughafen, der ja mehr als überschaubar ist. Kein Vergleich zu Frankfurt, aber davon später. Die verwirrte Frau an der Gepäckaufnahme und den Gedanken, ohne Koffer in Kanada anzukommen ignorierend, erst einmal in die schnuckelige Eurowings-Maschine nach Frankfurt. [Sabrina, ich hatte doch am Flughafen am Telefon noch gesagt: „Hier ist noch weit und breit kein Flugzeug zu sehen.“ Ich hatte mich geirrt: Es hatte sich hinter der Gangway versteckt.]
Also, Lufthansa / Eurowings von Münster nach Franfurt bedeutet: Ca. 45 Min. Flug, Ledersitze und kein Fernsehen, lediglich Zeitungen für die First Class. Naja, rausgucken ist ja auch schön ;-) Das unterhaltsamste war die Stewardeß, die vorne so lustige Bewegungen gemacht hatte, als die andere die Sicherheitshinweise dazu vorgelesen hat.
Kapitel 2: Frankfurt - Toronto
Dann der Frankfurter Flughafen. Klein Alex inmitten unglaublich vieler Menschen, die schon gar kein Deutsch mehr sprechen. Nach einem Kilometer an den A-Gates vorbeilaufen endlich mal ein Info-Terminal: Ich muß den ganzen weg zurücklaufen, super gemacht. Zack, los geht’s in die andere Ecke von Halle B, an den Air Canada Schalter, an dem mir eine freundliche Dame sagt, daß ich meinen Sitzplatz erst kurz vor Abflug am Gate B43 zugeteilt bekomme und in Toronto außerdem mein Gepäck zum Zoll schleifen muß, bevor es weiter nach St. John’s gehen kann. Ich also zu B43, Sitzplatz zwar am Fenster, jedoch auch am Notausgang (beruhigend, aber enger) und directly hinter den Toiletten, die allerdings nur von 19-22h deutscher Zeit per Geruch signalisierten, daß sie da waren. („Entschuldigen Sie, wo ist die Toilette?“ „Immer der Nase nach und dann da, wo die meisten Fliegen sind!“). Vor dem Abflug: Leider keine turnende Stewardeß wie bei Eurowings, leider nur ein Film mit Sicherheitshinweisen. Ansonsten ist die Boing 767 wohl nicht mehr die neueste (ich datiere anhand der Sitze auf frühe Achziger), verschafft aber im großen und ganzen doch einen vertrauenserweckenden Eindruck und landet schließlich sicher und mit ausreichend Landebahn um 20h Ortszeit (2h deutsche Zeit) in Toronto.
An Bord:
A: Entertainment
Eine gottseidank nicht so gesprächige Nachbarin, die noch dazu sehr umgänglich war in Bezug auf das Öffnen und Schließen der Fensterabdeckung. Dann drei Filme: „Fever Pitch“ (eine typisch romantische Komödie (ein bißchen romantisch, ein bißchen komisch) von den Farelly Brüdern mit Drew Barrymore über Baseball und die Liebe des Lebens), dann „Madagaskar“ (hatte ich ja noch nicht gesehen und nicht nur deshalb war es gut, daß ich den noch nicht im Kino gesehen hatte, denn dann hätte ich geärgert) und „Batman“ (Was soll ich sagen: Das Highlight des Fluges neben ein paar lustigen Turbolenzen). Kopfhörer für das „Sitz-Interface“ gabs übrigens umsonst. Vor dem Essen: Heiße, feuchte Tücher zum Reinigen der Hände.
B: Verpflegung
Um 18h deutscher Zeit gut bürgerliche deutsche Kost im Miniformat: Ein Roulädchen, dazu jeweils drei Gabeln Spätzle und Gemüse. Dazu Salat. Als Nachtisch zwei riesige Schokoladencookies. Gegen 22h dann nochmal was zu essen, lecker Salami- oder Käsepizza, die in der heimischen Mikrowelle nicht besser hätte gelingen können. Dazwischen Getränke frei (Bier hab ich mir gespart wegen eines drohenden stärkeren Harndrangs).
Kapitel 3: Toronto – St. John’s
Der Flughafen von Toronto war ja mal richtig schön modern, ruhig und durchdacht beschildert, da kann sich Frankfurt mal was abgucken, sach ich mal. Innerhalb einer Stunde wurde ich von der Landebahn zum Terminal gebracht, wurde erst zur Immigration (Ergebnis: Arbeitserlaubnis und Visum bis Ende August 2006 :-) ), dann zum Gepäck (doch nicht ‚lost’), schließlich zum Zoll, dann zur erneuten Gepäckaufgabe und schließlich zum Gate 142 geführt (zwar nicht persönlich, aber durch sehr ansprechende und deutliche Beschilderung), wo ich um 21.45 in den Flieger nach Kanada einsteigen durfte, der dann allerdings eine halbe Stunde Verspätung hatte, bevor ich die 1311 Meilen zurück nach St. John’s geflogen wurde.
Während des Fluges: Derselbe Sicherheitsfilm, dieselben Nachrichten im TV, dafür bessere Radiosender, Tasse Kaffee für lau.
Kapitel 4: St. John’s Flughafen zum Downtownhostel, 25 Young Street
Nix los am Airport um 3h (+1,5h im Vergleich zu Toronto, -4,5h im Vergleich zu Münster), nur die Menschen aus demselben Flugzeug. Gepäck ist da. Einzige Ernüchterung: Ein Deo im Handgepäck ist ausgelaufen, gottseidank hat die Jacke, die ich in Frankfurt doch noch dazustopfen konnte, alles aufgesogen und sämtliche Bücher und Geräte sind trocken geblieben. Egal, Taxi gesucht, Gepäck rein und ab in die Young Street. Ca. 10 Minuten, genau 20 Dollar. Schlüssel im Briefkasten, fix bettfein gemacht ohne groß auspacken (nur das nötigste, wollte ja keinen wecken) ab in die Pofe (1. Stock, Zimmer 2, vorne links) und geschlafen bis ca. halb zwölf. :-)
AlexanderL - 16. Sep, 14:43